Im Ursprungsland einer Hunderasse werden das gewünschte Wesen, der Körperbau und das Aussehen der Hunde beschrieben. Die FCI – die internationale kynologische Union – anerkennt diese Beschreibung, sodass sie für die gesamte Hundewelt als Maßstab gilt, wie ein Hund dieser Rasse sein soll.
Ein Lebewesen kann man nicht an einer Liste von Eigenschaften messen. Man kann immer nur beurteilen, wie sehr ein bestimmter Hund die gewünschten Eigenschaften, Verhaltensweisen und Körpermerkmale aufweist, wieweit er also dem FCI-Rassestandard entspricht. Das zu beurteilen, ist die Aufgabe der "Formwertrichter" auf Hundeausstellungen. Diese Richter sehen immer den Hund als Lebewesen mit seinen Vorzügen und kleinen Abweichungen von den gewünschten Merkmalen und gewichten diese entsprechend. Im Vordergrund steht dabei immer die "Funktionalität" des Hundes, wie sehr er also fähig ist, die ihm ursprünglich zugedachte Aufgabe zu erfüllen.
Im Fall des Westie ist das die Jagd auf Fuchs, Dachs, Marder, kurz alles was unter der Erde lebt. Heute muss der Westie aber weniger ein Jagdhund mit der entsprechenden Schärfe und Hartnäckigkeit sein als ein Familienhund, der sich an die unterschiedlichsten Lebensweisen seiner Menschen anpasst.
Auch das haben die Formwertrichter im Kopf, wenn sie den Westie im Ausstellungsring am FCI-Rassestandard messen.
Aus dem FCI-Rassestandard (FCI-Standard Nr. 85)
Ursprung: Großbritannien
Klassifikation FCI: Gruppe 3: Terrier.
Sektion 2: Niederläufige Terrier
Ohne Arbeitsprüfung
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Allgemeines Erscheinungsbild: kräftig gebaut, ebener Rücken, großartige Verbindung von Kraft und Aktivität
Verhalten und Charakter (Wesen): klein, aktiv, unerschrocken, robust, mit beträchtlichem Selbstvertrauen ausgestattet und einem Auftreten, das Raubzeugschärfe erkennen lässt; wachsam, fröhlich, mutig, selbstbewusst aber freundlich
Kopf: Oberkopf geringfügig länger als der Fang, deutlicher Stop, Nasenschwamm schwarz und ziemlich groß, Nase nicht spitz vorstehend
Kiefer: kräftig, breit, die Zähne sind relativ groß, regelmäßiges Scherengebiss
Augen: weit voneinander angeordnet, mittelgroß, nicht groß und rund, so dunkel wie möglich
Ohren: klein, aufrecht spitz, ohne jegliche Befransung
Hals: nicht zu kurz, muskulös
Körper: kompakt, Rücken eben, Brust tief, Abstand zwischen der letzten Rippe und der Hinterhand so kurz, wie es mit einer freien Bewegung vereinbar ist
Rute: 12,5 bis 15 cm lang, ohne Befederung, so gerade wie möglich und forsch getragen
Vorderläufe: kurz, muskulös und gerade, dicht mit kurzem, hartem Haar bewachsen
Hinterläufe: kräftig, muskulös und mit starken Sehnen, Sprunggelenke gut gewinkelt
Pfoten: Vorderpfoten größer als Hinterpfoten, rund, kräftig, mit dick gepolsterten Ballen; mit kurzem, hartem Haar bedeckt, Unterseiten der Ballen und alle Krallen vorzugsweise schwarz
Gangwerk: frei, gerade und rundherum flüssig
Haut: frei von allen offensichtlichen Hautproblemen
Haar: doppeltes Haarkleid, Deckhaar ca. 5 cm lang, harsch ohne jegliches Zeichen von Locken, Unterwolle pelzartig, kurz, weich und dicht, offenes Haar äußerst unerwünscht
Farbe: weiß
Größe: Schulterhöhe ca. 28 cm (11 ins.)